Brand eines Mehrfamilienhauses greift auf angrenzenden Wald über! So lautete nur eine der Herausforderungen für zahlreiche Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Wathlingen.

Am 07. Juli konnten die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Nienhagen, unterstützt von Personal der Ortsfeuerwehren Großmoor und Wathlingen, einen Tag lang auf dem Truppenübungsplatz Bergen ihr Können unter Beweis stellen. Kräfte der Bundeswehrfeuerwehr stellten dabei ihr Übungsgelände zur Verfügung und bereiten interessante Einsatzlagen für die Feuerwehrleute vor. In drei verschiedenen Einzelübungen wurde zum einen die Teambildung trainiert sowie der schnelle Einsatz zur Brandbekämpfung und Technischen Hilfeleistung.

Schnell kann es passieren, in der Freizeit, am Arbeitsplatz oder während eines Spaziergangs im Wald. Manchmal reicht eine weggeschmissene Zigarette, ein kleiner Funke oder ein technischer Defekt um ein Feuer auszulösen. Genau diese Momente können zu lebensbedrohlichen Situationen führen.

Im ersten Übungsszenario lösten Reparaturarbeiten an einem Fahrzeug ein Feuer aus, welches auf das anliegende Haus überschlug und die darin befindlichen Personen in Lebensgefahr brachte. Bei Eintreffen der Feuerwehr musste zunächst eine in Brand geratene Person abgelöscht werden. Anschließend wurde die Bewohner aus dem Gebäude gerettet und der Fahrzeugbrand bekämpft.

Nach der Manöverkritik durch Beobachter der Bundeswehrfeuerwehr fand die Folgeübung statt. Bei einem Verkehrsunfall geriet ein Fahrzeug in Brand und eine auf einem LKW befindliche Person stürzte von der Ladefläche in ein Moniereisen. Die schwer verletzte Person konnte mit einer hydraulischen Schere vorsichtig aus ihrer Lage befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Nach einer Stärkung in der Mittagspause begann der Nachmittag mit einem komplexen Gebäudebrand. In einem Mehrfamilienhaus war ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Menschen befanden sich im Gebäude und drohten teilweise aus den Fenstern zu springen. Durch das schnelle Eingreifen konnten diese Personen über tragbare Leitern und ein Sprungkissen gerettet werden. Trupps unter Atemschutz suchten das Gebäude ab und retteten weitere im Haus befindliche Kinder und Anwohner.

Während des Einsatzes bekam der Einsatzleiter einen zusätzlichen Brand gemeldet. Ein angrenzendes Waldstück geriet auf mehreren hundert Metern Länge in Brand. Eine bei der aktuellen Trockenheit sehr realistische Lage. Zur Löschhilfe wurde die Feuerwehr des Truppenübungsplatzes angefordert. Sie unterstützte mit mehreren Tanklöschfahrzeugen bei der Brandbekämpfung. Eine besondere Schwierigkeit stellte die Wasserversorgung dar. Da vor Ort keine Löschwasserentnahmestelle zur Verfügung stand, wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, um an einem entfernten Löschwasserbrunnen die Fahrzeuge zu betanken.

Nach zwei Stunden wurde auch diese Übung erfolgreich beendet. Alle Verantwortlichen zogen ein durchweg positives Fazit des durchgeführten Übungstages. Aufgrund der exzellenten Übungsmöglichkeiten auf dem Truppenübungsplatz konnten unterschiedlichste Szenarien realitätsnah geprobt werden. Die Übungsleiter konnten den Einsatzkräften viele hilfreiche Tipps geben. Alle Beteiligten waren sich einig, so einen Tag gerne wiederholen zu wollen.

 

Text und Fotos: Holger van Oeffelt (OrtsBM Nienhagen)