Adelheidsdorf:

Am Donnerstag, den 25. März 2021 wurde die Führung der Ortsfeuerwehr Adelheidsdorf um 16:25 Uhr zur Erkundung eines havarierten Lkw mit Siloanhänger auf einem Industriegelände in der Hannoverschen Straße alarmiert.
Vor Ort zeigte sich, dass ein mit Kalksteinmehl beladener Silo-Lkw bei einem Umladevorgang aus bislang unklarer Ursache sein angehängtes Silo zu weit ausfuhr. Hierdurch drückte der noch im Silo befindliche Inhalt auf die Hinterachse und es drohten die Reifen der letzten von drei Achsen zu platzen, woraufhin der Auflieger umkippen könnte. Ein Einfahren des Silos über die Steuerung des Aufliegers war nicht mehr möglich. Der Einsatzleiter entschied hierauf, die Ortsfeuerwehr Adelheidsdorf zur Sicherstellung des Brandschutzes zu alarmieren und zusätzlich, aufgrund der Komplexität der Lage, einen Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) aus Celle zur Einsatzstelle zu beordert. Weiter wurde umgehend zur Sicherung des gesamten Silozuges ein großer Autokran über die Feuerwehreinsatzleitstelle angefordert und der gesamt Bereich rund um die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt.
Nach dem Aufbau eines Löschangriffs mit Schaum und Wasser wurden in Zusammenarbeit mit dem THW-Fachberater zunächst verschiedene Maßnahmen erörtert, wie der Einsatz abgearbeitet werden könnte und zusätzlich wurde aufgrund der absehbaren Dauer des Einsatzes und der einsetzenden Dunkelheit durch den Fachberater des THW ein Fahrzeug und ein Lichtmast zum Einsatzort geordert, welche die Beleuchtung der gesamten Einsatzstelle sicherstellen sollten. Ebenfalls wurden zur rettungsdienstlichen Absicherung aller Einsatzkräfte ein Rettungswagen und als weiterer Fachberater der diensthabende Führungsdienst / Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Landkreises Celle, welcher u. a. über den Einsatz von Einheiten zur Versorgung und Verpflegung der Einsatzkräfte beraten sollte, angefordert.
Um eine Begutachtung des Füllstandes durch die oberen Luken zu ermöglichen, wurde das Teleskoprettungsfahrzeug der Ortsfeuerwehr Wathlingen mit entsprechenden Personal und Material hinzu alarmiert. In Zusammenarbeit mit dem THW wurden über diese anschließen etwa 60% des sich noch im Silo befindlichen Kalksteinmehls in einen hierfür angeforderten zweiten Auflieger umgepumpt. Da dieses auf die herkömmliche Weise nicht mehr möglich war, musste dieses mit einer Sauglanze und Handkraft aus dem Korb des Hubrettungsgerätes geschehen. Hierdurch konnte das Gewicht, das auf die hintere Achse des Lkw-Aufliegers drückte, erheblich reduziert werden. Anschließend wurden unterschiedliche Versuche unternommen, den Hydraulikstempel, der für das Heben und Senken des Silos zuständig ist, zu senken. Hierzu wurden weitere Einsatzkräfte des THW aus Celle mit einem Gerätekraftwagen zur Einsatzstelle angefordert.
Während des gesamten Einsatzes stand immer jeweils ein Atemschutztrupp für den Fall einer Entzündung für einen entsprechenden Löschangriff bereit. Das Personal dieses Trupps wurde regelmäßig getauscht, weshalb im Einsatzverlauf weitere Atemschutzgeräteträger der Ortsfeuerwehren Adelheidsdorf und Wathlingen nachgefordert wurden.
Schlussendlich gelang es, den großen Hydraulikstempel mithilfe eines Greifzuges mechanisch zu senken und so das Silo in seine Ausgangslage zurück zu versetzen. Hierdurch bestand nun keine Gefahr mehr, dass der gesamte Silozug umstürzen könnte.
Aufgrund der langen Einsatzdauer von über sieben Stunden, wurden alle beteiligten Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst aus Celle mit Warm- und Kaltgetränken sowie Erbsensuppe und Süßigkeiten versorgt.
Insgesamt waren 61 Einsatzkräfte der verschieden Organisationen vor Ort.

Text: D.Völz FF Adelheidsdorf

Foto: S.Evers FF Adelheidsdorf