Traditionell findet die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hermannsburg eigentlich immer im Februar und im Feuerwehrhaus statt. Dies war angesichts der pandemischen Lage in diesem Jahr leider nicht möglich. Umso mehr freute sich Ortsbrandmeister Bastian Mübus, dass die Versammlung jetzt Ende Oktober stattfinden konnte. Allerdings unterlag man auch hier den Auswirkungen der noch immer anhaltenden Corona Pandemie. Um die Hygienebestimmungen besser einhalten zu können wurde die Veranstaltung dieses Mal im Best Western Hotel Heidehof durchgeführt. Neben den vielen aktiven Feuerwehrleuten, den Mitgliedern der Altersabteilung, Gemeindebrandmeister Henning Sander, Ehrenortsbrandmeister und Vorsitzender des Fördervereins Andreas Koch konnte Bastian Mübus die Bürgermeisterin der Gemeinde Südheide, Katharina Ebeling, und den Fachbereichsleiter Feuerwehr, Stefan Isler, herzlich willkommen heißen.

Zu Beginn der Versammlung erhoben sich die Anwesenden zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen ehemaligen stellvertretenden Ortsbrandmeister Kurt Hermann von ihren Plätzen.

Für den Förderverein berichtete der Vorsitzende Andreas Koch über die Arbeit des Vereins und wusste zu berichten, dass in den letzten 20 Jahren über 100.000 Euro zur Unterstützung der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie der Einsatzabteilung investiert worden sind. Für die Anschaffung einer Drohne wurde der Gemeinde Südheide im Jahr 2021 eine Beteiligung in Höhe von 4.000 Euro durch den Förderverein zugesagt. Deren Anschaffung kam jedoch leider nicht zustande, sodass der Vorsitzende das Förderschreiben unlängst mit Bedauern wieder zurückzog. Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurde der gesamte Vorstand einstimmig wiedergewählt, sodass auch in den kommenden drei Jahren Andreas Koch den Vorsitz führt. Der Vorstand wird komplettiert durch den stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Marquardt, den Kassenwart Jürgen Zellmer und den Schriftführer Sascha von Hörsten.

Nachdem sich anschließend alle Anwesenden beim gemeinsamen Abendessen gestärkt hatten, wurde das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung durch den Schriftführer Michael Kohrs verlesen und alle Anwesenden stimmten der Genehmigung zu.

In seinem Jahresbericht ging Bastian Mübus zunächst auf die Entwicklungen seit Anfang 2020 und die Folgen der Corona Pandemie auf die geplanten Dienste und Veranstaltungen der Feuerwehr Hermannsburg ein. Konnte Mitte Februar 2020 noch die Jahreshauptversammlung wie gewohnt durchgeführt werden, schlugen die Auswirkungen ab März voll durch. Der Dienstbetrieb kam vollständig zum erliegen, Lehrgänge auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene wurden abgebrochen bzw. abgesagt. Davon waren leider auch etliche Mitglieder der Feuerwehr Hermannsburg betroffen. Aber auch der neue Mannschaftstransportwagen, der Ende März abholbereit bei der Firma Schäfer in Oberderdingen-Flehingen stand, konnte nicht abgeholt werden. Umso größer war die Freude, als das neue Fahrzeug dann endlich Anfang Juni aus Baden-Württemberg abgeholt werden konnte. Eine Fahrzeugeinweihung bzw. offizielle Indienststellung fiel aber leider ebenfalls der Pandemie zum Opfer und die Einweisung in das neue Fahrzeug erfolgte sukzessive in kleinen Gruppen und unter strengen Schutzmaßnahmen. Als im Herbst die Fallzahlen wieder anstiegen, musste der Dienstbetrieb ab November erneut eingestellt werden. Somit blieben im Jahr 2020 nur knapp sechs Monate für den Ausbildungsdienst. Stolz zeigte sich Mübus, dass die Einsatzbereitschaft während der gesamten Pandemie bis heute aufrechterhalten werden konnte.

Sodann berichtete Bastian Mübus, dass zurzeit 62 aktive Feuerwehrleute ihren Dienst in der Feuerwehr Hermannsburg versehen. Diese Kameraden bewältigten im Jahr 2020 insgesamt 29 Einsätze, davon 17 Brandeinsätze, 3 Verkehrsunfälle, 6 technische Hilfeleistungen und 3 ausgelöste Brandmeldeanlagen. Insbesondere bei den Brandeinsätzen war eine deutliche Steigerung – im Vergleich zu den Vorjahren – zu verzeichnen. Speziell der Dachstuhlbrand eines Mehrfamilienhauses zeigte auf, welche Schwierigkeiten Photovoltaikanlagen bei Brandeinsätzen mit sich bringen. Durch die Kollektoren konnte der Brandherd von außen nicht erreicht werden, sodass die Brandbekämpfung ausschließlich im Innenangriff über den Dachboden möglich war. Er gab auch zu bedenken, das sich eine PV-Anlage im Brandfall nicht abschalten lässt und damit die Gefahr von Stromschlägen für die Einsatzkräfte ständig gegeben sei. Weiter berichtete er über die absolvierten Ausbildungs- und Sonderdienste. Nachdem rund drei Monate pandemiebedingt erneut kein Dienst stattfinden konnte, beschritt die Feuerwehr Hermannsburg Anfang 2021 dann neue Wege und es wurden von Februar bis Mai 2021 insgesamt 14 Online Dienste durchgeführt, um zumindest auf diesem Wege wieder in den Ausbildungsbetrieb einsteigen zu können. Der Ausblick für das kommende Jahr enthielt neben dem voranschreiten des Feuerwehrhausneubaus insbesondere die Aussicht auf die Auslieferung des neuen Gerätewagen Logistik 2 als Ersatz für das abgängige, über 40 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug 8.

Der Kassenwart Jürgen Zellmer, Jugendfeuerwehrwart René Prüsse und Eric Gringhuis für die Kinderfeuerwehr verlasen ebenfalls ausführliche Jahresberichte und bedankten sich für die Unterstützung. Insbesondere die Kinderfeuerwehr hat nach Wiederaufnahme der Dienste einen regen Zulauf zu verzeichnen und umfasst zurzeit fast 30 Mitglieder.

Bürgermeisterin Katharina Ebeling richtete Grußworte an die Versammlung und berichtete über den aktuellen Sachstand zum Neubau des Feuerwehrhauses, dessen Grundstein im August gelegt wurde und merkte an, dass sie sich bereits heute auf die gemeinsame Einweihungsfeier freue.

Durch den Ortsbrandmeister Bastian Mübus wurden Daniel Neugebauer und Eric Gringhuis zu Hauptfeuerwehrmännern sowie Stefan Koppelmann und Mirko Kanitz zu Ersten Hauptfeuerwehrmännern befördert. Gemeindebrandmeister Henning Sander berichtete von der Arbeit der Gemeindefeuerwehr des vergangenen Jahres, bevor er gemeinsam mit Bürgermeisterin Katharina Ebeling den Löschmeister Johannes Ottermann für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst mit dem Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen auszeichnete. Für seine 60-jährige Feuerwehrmitgliedschaft wurde der Erste Hauptfeuerwehrmann Peter Heine an diesem Abend mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet.

Nach der Bekanntgabe einiger Termine und den Abschlussworten des Ortsbrandmeisters konnte Bastian Mübus die Versammlung schließen.

v.l. Henning Sander, Johannes Ottermann, Katharina Ebeling, Eric Gringhuis, Peter Heine, Eberhard Stünkel, Daniel Neugebauer, Mirko Kanitz, Stefan Koppelmann, Bastian Mübus, Sascha von Hörsten

Bericht: Sascha von Hörsten

Bilder: Jürgen Zellmer