Beim Überholen eines beladenen Kleintransporters auf der Straße „Zum Poitzener Bahnhof“ in Faßberg schätzte ein Kraftfahrer den Abstand des entgegenkommenden Fahrzeugs falsch ein. Trotz eines Ausweichversuchs kam es zu einer Berührung zwischen den beiden Fahrzeugen. Als Folge kamen beide von der Straße ab. Der Kleinwagen fuhr gegen einen Baum und blieb im Straßengraben liegen. Hierbei wurden die drei jugendlichen Insassen eingeklemmt und konnten ohne fremde Hilfe nicht befreit werden. Der Kleintransporter kam im Straßenseitenraum zum Stehen. Bei der Kollision wurde ein auf der Ladefläche transportiertes Fass mit Gefahrstoff beschädigt. Der Fahrer des Transporters wurde nur leicht verletzt und konnte sein Fahrzeug selbstständig verlassen. Erste am Unfallort eintreffende Passanten setzen über die Nummer 112 einen Notruf ab. Neben dem Rettungsdienst und Polizei wurden auch die Feuerwehren Faßberg, Müden und Poitzen alarmiert. Da sich die Unfallstelle unmittelbar im Ortsbereich Faßberg befand, traf die hier zuständige Ortsfeuerwehr Faßberg als erstes mit drei Fahrzeugen am Unfallort ein. Nach einer ersten Lagefeststellung wurden die Erste-Hilfe Maßnahmen an den Verletzten eingeleitet, die Einsatzstelle abgesichert und der Brandschutz sichergestellt. Unmittelbar trafen auch die Ortsfeuerwehren Müden/Ö und Poitzen an der Einsatzstelle ein. Diese wurde in drei Einsatzabschnitt eingeteilt. Die Feuerwehr Müden/Ö begann nach einer kurzen Sichtung mit den Rettungsmaßnahmen für die patientengerechte Rettung der drei eingeklemmten Jugendlichen. Dazu begann die Feuerwehr mit der Erstöffnung des PKW, dem dann eine Versorgungs- und Befreiungsöffnung folgte. Hierbei wurde sie von der Ortsfeuerwehr Faßberg unterstützt, die während dieser Arbeiten den Brandschutz und die Absicherung der Einsatzstelle sicherstellte. Hier konnte man die oft geübten und routinierten Handgriffe durch die Feuerwehr Müden/Ö schnell erkennen, Sie befreite innerhalb kürzester Zeit die erste Person aus dem Pkw. Die Ortsfeuerwehr Poitzen kümmerte sich derweilen um den auslaufenden Gefahrstoff. Dieser musste zunächst genau definiert werden, um entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Währenddessen wurde die richtige Fahrzeugaufstellung bzw. die Festlegung der Gefahrstoffbeseitigung abgesprochen. Der Dekonplatz wurde festgelegt, Wannen untergestellt, Schutzmaßnahmen für den Eigenschutz eingeleitet, Umfüllpumpen in Stellung gebracht und Auffangbehälter aufgebaut. Hier wurde deutlich, wie wichtig es ist, eine Feuerwehr im Gemeindegebiet zu haben, die mit Personal und Ausrüstung in der Lage ist, solche Schadenslagen abzuarbeiten. Nachdem die drei verletzen Jugendlichen aus dem PKW befreit worden sind und das Fass mit dem Gefahrstoff in ein anderes Behältnis umgefüllt wurde, konnte der Einsatzleiter nach einer Stunde die Technische-Hilfe Übung der Gemeindefeuerwehr Faßberg beenden. Um den Ablauf eines solchen Übungseinsatzes noch optimieren zu können, schloss sich eine Nachbesprechung der drei Einsatzabschnitte an die Übung an. Nachdem alle Gerätschaften wieder auf den Fahrzeugen verstaut waren und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt war, konnten um 21.00 Uhr alle Einsatzkräfte den Einsatzort wieder verlassen.
Text und Fotos: Feuerwehr Faßberg