CELLE: Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sind in den letzten Tagen viele Seen, Flüsse und Bäche zugefroren. Doch der Schein trügt. Denn das Eis ist oftmals noch viel zu dünn, um das Gewicht eines Menschen zu tragen. Außerdem ist das Eis nicht an jeder Stelle gleich dick. Hinzu kommt, dass die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder steigen, die Eisflächen somit langsam dünner werden. Die Feuerwehr rät daher nur freigegebene Gewässer zu betreten.
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, übten die Einsatzkräfte der Celler Feuerwehr am Sonntag die Eisrettung im Freibad des Celler Badelandes.
Der Einsatz bei einer Eisrettung birgt auch für die Retter viele Gefahren, denn auch sie können bei Betreten der Eisflächen einbrechen. Die Freiwillige Feuerwehr Celle verfügt für die Rettung von eingebrochenen Personen über spezielles Einsatzgerät. Mit einem Eisretter gleiten die Retter zur Unglücksstelle und können die im Eis eingebrochenen Personen aus dem Wasser ziehen. Durch Mitglieder der Tauchergruppe der Celler Feuerwehr wurden die Einsatzkräfte im Umgang mit dem Gerät geschult. Welche besondere persönliche Schutzausrüstung muss getragen werden, wie bewegt man sich mit dem Eisretter, wie nähere ich mich einer eingebrochenen Person und wie erfolgt die Rettung mit dem Eisretter, waren wesentliche Inhalte des Sonderdienstes. Des Weiteren wurden verschiedene Einsatzmittel ausprobiert, die standardmäßig auf einem Löschgruppenfahrzeug verladen sind und zur Eisrettung genutzt werden können.
Durch die Feuerwehrtaucher der Feuerwehr Celle konnte gemeinsam mit Feuerwehrtauchern der Freiwilligen Feuerwehr Hameln das zugefrorene Schwimmbecken zum Tauchen unter einer geschlossenen Eisfläche genutzt werden. Die Feuerwehrtaucher stiegen durch ein Loch in der Eisfläche. Ein wesentlicher Unterschied beim Eistauchen ist, dass der Taucher nicht einfach wieder auftauchen kann, sondern immer zum Ausgangspunkt zurückkehren muss. Zur Sicherheit führten die Taucher durchgehend ein Seil mit sich. An diesem konnten sie den Weg zurück zum Einstieg finden. Ein Leinenführer konnte am Ende Signale des Tauchers erkennen und selber geben. Zusätzlich bestand über ein Unterwassertelefon Sprechkontakt zu den Tauchern.
Bericht und Bilder: F. Persuhn (StadtPw Feuerwehr Celle)