Wer schon einmal an einem größeren Zeltlager, wie dem diesjährigen Landeszeltlager mit etwa 2400 Teilnehmern und 300 Helfern mitgemacht oder vielleicht auch dieses nur besucht hat, hat eine Idee bekommen was es bedeutet, quasi eine Kleinstadt auf Zeit mit allem für das tägliche Leben und Freizeitangebot auf den Kuhweiden im Harz einzurichten und zu betreiben. Immer wieder beeindruckend und eine tolle Leistung aller Organisatoren, Techniker und Helfer der Versorgung wie Küche, Milchbar, Imbissbuden, Cafeteria, und auch der Entsorgung wie dem „Jauche-Jochen“ oder „Toi-Toi-Tobi“.
Schon am Freitag vor dem offiziellen Beginn des 18.Landeszeltlagers der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr (NJF) machte sich nachmittags ein Vorkommando auf den Weg, um alles für eine möglichst einfache Anreise am Samstag vorzubereiten. Eine logistische Herausforderung, wenn man bedenkt, dass alle teilnehmenden Jugendfeuerwehren ihre Ausrüstung zum vorgesehenen Zeltdorf bringen und aufbauen möchten. Dieses Mal wurde ein neues Verfahren für An- und Abreise ausprobiert. Eingeteilt in zeitliche Blöcke konnte die Anfahrt über die Einbahn-Zuwegung nur mit Passierschein erfolgen. Unser Ziel war der Platz für unser Zeltdorf Lautenthal.
Nach etwas Wartezeit begann die eigentliche Arbeit, bei reichlich strahlendem Sonnenschein das Material auszuladen und irgendwie zum etwa 300 Meter entfernten Zeltplatz zu tragen. Nach dem Aufbau des Zeltes und Unterbringen des Gepäcks ging es verspätet zum Fahrzeug am mehrere Kilometer entfernten Parkplatz, um kurz vor Mitternacht wieder zurück in Eicklingen zu sein. So hätte es am Samstag den 30.Juni eigentlich entspannt losgehen können. Leider gab es schon erste „Verluste“ zu vermelden. Ein Kamerad aus dem Vorkommando musste sich krankmelden und konnte erst ein paar Tage später nachreisen, ein weiterer schaffte es nach einer etwas komplizierteren Fahrt verspätet zum Treffpunkt. Entspannt konnten wir unser Zelt beziehen während andere erst noch aufbauen mussten.
Ausgestattet mit unseren etwas anderen Zeltlager T-Shirts (Danke für den Beitrag an den Förderverein) erwartete uns ein vielfältiges Angebot an Aktivitäten, welches für alle Zeltdörfer zeitversetzt im Wochenprogramm verteilt war. Für die Mannschafts-Wettbewerbe in Indiaca, Orientierungsmarsch, Schwimmen oder Spiel ohne Grenzen haben wir ein gemeinsames Team mit der JF Hevensen / Northeim gebildet. Die bunt gemischte Truppe konnte es vermeiden sich für die Endausscheidungsrunden zu qualifizieren und brauchte so nicht bei der Hitze wiederholt antreten. Bei den Workshops, die individuell gebucht und wahrgenommen werden konnten, zeigten sich verborgene Talente, etwa beim Graffiti. Gemeinsam konnte die Gruppe sich beim Floßbau im Zusammenarbeit und Manövrieren auf einem See ausprobieren. Während der Tagesfahrt auf den Bocksberg machten die Fahrten mit den Bobs auf der Sommerrodelbahn und insbesondere die mit den Dreirädern hinab ins Tal viel Spaß. Auch das 150-jährige Jubiläum des Landesfeuerwehrverbandes ging nicht spurlos an uns vorbei. Es gab eine kleine Feierstunde, unterbrochen durch einen Flashmob, und anschließend gab es für jeden Teilnehmer ein Stück Kuchen vom riesigen Geburtstagskuchen.
Nach dem Abbau bei hohen Temperaturen verlief die Abreise wieder eingeteilt in zeitlichen Blöcken ohne größere Verzögerungen, so dass wir am frühen Abend zurück in Eicklingen waren. Es war ein tolles Zeltlager, bei dem wir viel Spaß hatten und viele neue Freunde gefunden haben.
Text und Bilder: Axel Eggemann, Jugendfeuerwehr Eicklingen