Realitätsnahe Übung im Bereich der Technischen Hilfe auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Bergen
Eingeklemmte Personen – ob im PKW oder unter schweren Gegenständen – sind für die Feuerwehr besonders herausfordernde Einsatzlagen. Die schnelle Hilfe ist nur dann effektiv, wenn sie auch patientengerecht geleistet werden kann. Daher ist der routinierte und sichere Umgang mit dem Rettungsgerät und die Zusammenarbeit aller eingesetzten Kräfte ein wesentlicher Aspekt für einen erfolgreichen Einsatz.
Um diese Einsatzszenarien zu üben, trafen sich kürzlich die Feuerwehren Beckedorf, Müden (Örtze), die Bundeswehr Feuerwehr Bergen und der Rettungsdienst Marquardt zu einer gemeinsamen Technischen – Hilfeleistungsübung auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Bergen. Aufgeteilt in zwei Zügen mussten zwei realistisch dargestellte Unfallsituationen abgearbeitet werden.
Die erste Lage stellte sich wie folgt dar:
Auf dem Gelände kam es zu einem schweren Auffahrunfall. Ein LKW der Bundeswehr musste aus ungeklärter Ursache stark abbremsen. Der Fahrer eines gepanzerten-Radfahrzeug (Dingo) bemerke dies zu spät, prallte auf einen vorausfahrenden Kleinwagen und schob diesen teils unter den LKW. In diesem Einsatzabschnitt mussten die Kräfte insgesamt 5 Personen aus dem Kleinwagen und dem Dingo retten. Für den Fahrer des Kleinwagens kam jede Hilfe zu spät. Er musste aus dem Auto aufwendig geborgen werden.
Zur Befreiung der Personen im Kleinwagen wurden zwei Rettungsätze der FF Beckedorf und der Bundeswehr Feuerwehr teilweise zeitgleich eingesetzt.
Ein Autofahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam von der Fahrbahn ab und drohte mit seinem Pkw einen Hang komplett hinunter zu rutschen. Dieses Szenario stellte den 2. Zug vor eine große Herausforderung.
Nachdem das Fahrzeug durch die Kräfte mittels Mehrzweckzug gegen weiteres Abrutschen gesichert und den Hang hinaufgezogen wurde, konnten die eingeklemmten Insassen des PKW mittels hydraulischen Rettungsgeräts der FF Müden befreit werden. Die Patientenversorgung wurde an beiden Übungslagen durch insgesamt zwei Mehrzweckfahrzeug- und zwei Rettungswagen-Besatzungen des Rettungsdienstes Marquardt sichergestellt und durchgeführt.
Bei beiden Übungslagen wurde ein großes Augenmerk auf die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr gelegt. Ein besonderes Ziel des Rettungsdienstes war die Übung eines Massenanfalls von Verletzten inklusive der Führungsstruktur mit Organisatorischem Leiter Rettungsdienst und Abschnittleiter einer weiteren Schadenstelle. Auch die nicht alltägliche Zusammenarbeit zwischen Freiwilliger-und Bundeswehr Feuerwehr wurde intensiviert.
Alle Übungsbeobachter, unter ihnen u.a. der Gemeindebrandmeister der Gemeinde Südheide, Henning Sander, der stellv. Gemeindebrandmeister der Gemeinde Faßberg, Oliver Dammann und die Geschäftsführerin des Rettungsdienstes Marquardt, Ivonne Marquardt-Hinrichs zeigten sich überaus zufrieden mit den gezeigten Leistungen der insgesamt 53 Teilnehmer.
Daniel Schulz
FB Presse Feuerwehr Südheide