Liebenburg. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) des Landkreises Celle führte am vergangenen Samstag, den 23. September, ihre Jahresübung mit allen fünf Zügen, sowie den Einsatzleitwagen (ELW) aus Hermannsburg und Langlingen, mit insgesamt 152 Einsatzkräften in der Gemeinde Liebenburg (Landkreis Goslar) durch.
Um 07:15 Uhr sammelten sich die Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen am Sammelplatz in Wienhausen und brachen anschließend gemeinsam in Richtung Liebenburg auf. Auf dem Parkplatz der örtlichen Oberschule angekommen, wurde die KFB Celle in den Bereitstellungsraum geleitet, bevor die Züge von dort aus in die nahegelegenen Übungsgebiete starteten.
Der 1. Zug (Wassertransport) und der 2. Zug (Technische Hilfeleistung) der Kreisfeuerwehrbereitschaft wurden gemeinsam durch die Bereitschaftsführung zum Bahnhof in der nahegelegenen Ortschaft Klein Mahner entsandt. Vor Ort eingetroffen fanden die Führungskräfte zwei Schienenfahrzeuge vor, welche im Bereich einer Weiche kollidiert und in Brand geraten waren. Durch die Einsatzkräfte galt es anschließend eine Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer im Bereich eines Staudamms herzustellen und das Wasser mittels mehrerer Tanklöschfahrzeuge, im Rahmen eines sogenannten Pendelverkehrs, zur Einsatzstelle zu befördern. Parallel hierzu galt es mehrere Personen aus den Zügen zu retten und eine eingeklemmte Person zu befreien. Erschwert wurde die Abarbeitung der Einsatzlage durch plötzliche Lageänderungen, wie beispielsweise eine Explosion an einem der verunfallten Züge. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf der Zusammenarbeit mit den lokalen Kräften in der örtlichen Einsatzleitung, welche eine Lagekarte erstellte und die Einsatzkräfte koordinierte, sowie dem Personal der Bahngesellschaft.
Eine zweite Einsatzlage galt es für den 3. und 4. Zug der KFB Celle im Bereich des Schlosses abzuarbeiten. Im Rahmen dieses Übungsszenarios galt es eine Wasserversorgung aus den Liebenburger Teichen herzustellen und einen Wassertransport bis zum Übungsobjekt herzustellen. Der 3. Zug, welcher auf die Wasserförderung spezialisiert ist, verlegte hierzu zwei sogenannte Tandemleitungen über eine Strecke von knapp 600 Metern, um knapp 4000 Liter Wasser pro Minute in Richtung Schloss fördern zu können. Eine besondere Schwierigkeit lag hierbei im vorgefundenen Terrain, bei dem knapp 45 Höhenmeter überwunden werden mussten. Im weiteren Verlauf des Übungsszenarios galt es durch den 4. Zug (Wassertransport) einen Vegetationsbrand auf einer Fläche von knapp 7 Hektar nördlich des Schlosses zu bekämpfen. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte hierbei durch die Drohnengruppe der Feuerwehr Lengde, die eine Lageerkundung aus der Luft durchführte.
Im Rahmen einer weiteren Erkundung konnte dann eine Person auf dem nahegelegenen Hausmannsturm ausfindig gemacht werden. Umgehend wurden die Einsatzkräfte des zweiten Zuges in das Einsatzgebiet entsandt, welche sich für eine Rettung der betroffenen Person ausrüsteten und sich mittels einer Steckleiter Zutritt zum Dach des Turmes verschafften. Auf einer Schleifkorbtrage konnte der Patient durch die Einsatzkräfte fixiert und behutsam an der Außenseite des Turmes heruntergelassen werden.
Gegen 13:30 Uhr konnten die Übungslagen dann erfolgreich abgearbeitet werden. Anschließend wurden alle an der Übung beteiligten Feuerwehrleute und Beobachter durch den fünften Zug der KFB Celle verpflegt. Bevor die Kräfte die Heimreise antraten, bedankten sich Kreisfeuerwehrwehrbereitschaftsführer Thomas Strothmann und der stellvertretende Kreisbrandmeister Willi Lucan bei allen Übungsteilnehmern für ihr Engagement und sprachen den Kräften der Kreisfeuerwehr Goslar, welche diese Übungen ausgearbeitet und die Lagen eingespielt hatten, ebenfalls ihren Dank aus.
Text: Marcel Neumann, Fachberater Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit der Kreisfeuerwehr Celle