• Rettungskräfte proben den Ernstfall im Windpark
  • Höhenretter, Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienst an Übung beteiligt

Hohne, 19. September 2018

 

Wo sonst idyllische Ruhe herrscht, ging es gestern hoch her: Im Windpark Schmarloh (14 Windkraftanlagen) tummelten sich Höhenrettung, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, um die Rettung eines Service-Technikers mit Oberschenkelfraktur aus dem Maschinenhaus in über hundert Meter Höhe zu trainieren. So sah es das Übungsszenario vor, welches innogy im Windpark Schmarloh initiiert hatte. Unterstützt von der örtlichen Feuerwehr Hohne beinhaltete das Übungsszenario die medizinische Erstversorgung sowie das spätere Abseilen des Verunfallten aus der Windkraftanlage in 108 Metern Höhe.

„Unsere Mitarbeiter warten regelmäßig Windkraftanlagen an abgelegenen Standorten. Die Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Wir bilden die Kollegen deshalb nach den höchsten Standards aus. Verletzt sich ein Kollege in der Anlage, müssen die Kollegen zunächst Erste-Hilfe leisten, den Verunfallten stabilisieren und aus der Anlage abseilen. Alles Weitere übernehmen die Rettungskräfte am Boden. Deshalb testen wir, ob unser Rettungskonzept funktioniert“, erklärt Bengt-Olof Wickbom, Leiter Onshore-Betriebsführung bei innogy. „Wäre dies ein Ernstfall gewesen, dann hätten wir durch konsequentes und strukturiertes Handeln aller Akteure schnell helfen können. Die Übung trägt dazu bei, die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verbessern, damit im Ernstfall noch schneller und effizienter reagiert wird. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten.“

„innogy hat ein Notfall- und Rettungskonzept für alle Windkraftanlagen entwickelt. Dieses Konzept beinhaltet unter anderem die professionelle Erstversorgung von verunfallten oder erkrankten Mitarbeitern, die Rettung der verunfallten Person, die Einrichtung von Krisenstäben und die umfangreiche Kommunikation mit externen Beteiligten. In Kooperation mit  der Freiwilligen Feuerwehr Hohne wurde die Übung im Windpark Schmarloh über Monate vorbereitet, um die Prozesse möglichst realitätsnah unter kontrollierten Bedingungen durchlaufen zu können“, berichtet David Elsper, Sicherheits-Manager bei innogy.

Das Szenario sah die medizinische Erstversorgung von einem verunfallten Mitarbeiter im vorderen Teil des Maschinenhauses sowie die anschließende Rettung einer Person, als  Patientensimulator, mit Oberschenkelfraktur aus 108 Meter Höhe bis auf den Boden vor. Der zum zwei Personenteam in der Anlage gehörende Kollege leistete Erste Hilfe und alarmierte über den Notruf die Rettungsleitstelle Celle, die umgehend die örtlich zuständigen Rettungskräfte sowie die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Braunschweig zur Unterstützung anforderte.

Steffen Buchhorn von der Berufsfeuerwehr Braunschweig erläutert: „Die Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Braunschweig deckt ein extrem großes Gebiet im Zuge der nachbarschaftlichen Hilfe ab. Spezialkräfte, wie eine Höhenrettungseinheit sind im ehrenamtlichen Bereich in der Regel schlecht darstellbar, da der Ausbildungs- und Übungsaufwand immens ist. Mit unseren insgesamt 32 Höhenrettern können wir eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr gewährleisten und decken in nord- südlicher Richtung ein Gebiet von Lüneburg bis Bad Harzburg ab.“

Der innogy- Kontrollraum in Hannover unterstützte die weitere Kommunikation, indem er benötigte Informationen an die Rettungskräfte weiterleitete  und so die innogy-Kollegen bei der Rettung unterstützen konnte.

Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hohne  übernahmen bei dieser Notfallsimulation die weitergehende medizinische Erstversorgung, um anschließend in Kooperation mit der Höhenrettung der BF Braunschweig  die Rettung aus dem Nabenbereich der Anlage durchzuführen. Anschließend wurde der Patient durch die fachlich spezialisierten Kollegen der Höhenrettung sicher außerhalb des Turms zu Boden begleitet. Anschließend wurde der Patient zur weiteren medizinischen Versorgung an die Rettungskräfte zu übergeben.